Spargelfest Bornheim 2006

Ein Zusammenwirken des MotorVeteranenClub-Brenig e.V.  und den Schlepperfreunden A-L-F-T-E-R

                                                               Spargelfest Bornheim 2006

Ausstellung Motorisierung der Landwirtschaft
organisiert vom
Motor Veteranen Club Bornheim Brenig e.V.
mit Unterstiitzung der
Alfterer-Landmaschinen-Freunde Traktoren-Einachser-Reparierer

Der Traktor  ist eine Erfindung aus den USA

Um 1890 arbeiteten in den USA mehrere Firmen an der Entwicklung  eines  Schleppers, der  statt  mit  Dampf  mit dem neuen Ottomotor lief und somit um vieles leichter und beweglicher war als die dampfbetriebenen Maschinen. So entwickelte ein John Charter 1889 in Illinois einen ersten Traktor. 1902 gilt als das Geburtsjahr der US-Schlepper-industrie, denn in diesem Jahr wurde das erste Unternehmen, "Hart-Parr" in Charles City/Iowa, gegründet, das sich ausschließlich  auf  die  Schlepperherstellung  spezialisiert hatte. 

1909  wurden  schon  2.000  Traktoren  hergestellt, 1912 waren es bereits 12.000. 1918 betrug schließlich der US-Schlepperbestand 85.000 Traktoren, welche schätzungsweise die Arbeit von 250.000 Männern und 1,5 Mio. Pferden erledigten.


Die Gründe für die rasche Schlepperentwicklung in den USA sind einerseits in dem relativ dünn besiedelten Land zu suchen, das nur mit technischen Hilfsmitteln effektiv bewirtschaftet werden konnte. Besonders im mittleren Westen mit seinen riesigen Weizen- und Mais Anbaugebieten war der Traktor als Zugmaschine schon sehr früh verbreitet. Begünstigt wurde die Schlepperverbreitung  auch durch die immensen  Erdölvorkommen in den USA, welche die Preise fi.ir das zum Betrieb der Traktoren damals noch benötigte Benzin erschwinglich hielten.

Der Erste Weltkrieg und die U-Boot-Blockade Großbritanniens durch die Deutsche Marine beschleunigten schließlich den Schritt zur preisgünstigen Massenanfertigung von Schleppern durch den amerikanischen Automobilkönig Henry Ford: 1918 lieferte er 6.000 Schlepper des Modells Fordson F nach England aus, von dem bis 1930 insgesamt ca. 750.000 Exemplare (incl. Weiterentwicklungen) hergestellt wurden.

Keine Deutsche Serienproduktion bis in die 20er Jahre


In Deutschland fand bis zum Ende des Ersten Weltkrieges keine  Serienproduktion von Schleppern statt. Ein Markt bzw. Bedarf an Zugmaschinen fi.ir die Feldarbeit bestand bis in die 1930er Jahre allenfalls bei Großbetrieben, wo noch Dampfpfluglokomobile eingesetzt wurden. Daneben stellten sich im Laufe der Zeit sogenannte „Spitzenbrecher“ ein, das waren durch Verbrennungsmotor angetriebene Ackermaschinen, die für die besonders schwere, von Zugtieren nicht mehr zu bewältigende Ödland Kultivierung zum Einsatz kamen.

Bis 1925 verwendeten in Deutschland weniger als 1 % aller Betriebe Traktoren. Diese waren zu einem großen Teil aus den USA importiert und benötigten als Brennstoff teures Benzin. Die Rentabilität eines Traktors setzte deshalb eine Betriebsgröße von 50 bis 70 ha voraus.

Handelsbeschränkung, Dieselmotor, Luftreifen und Zapfwelle

Neben  der  fehlenden  Betriebsgröße erschwerten  auch Einfuhrbeschränkungen eine rasche Verbreitung des Traktors in Deutschland. Hierbei ging es vornehmlich um ein lmportverbot des "Fordson", weil die deutschen Unternehmen gegenüber dem mächtigen Ford nicht wettbewerbsfähig waren.

Ein  deutliche  Zunahme  der  Schlepper  in  Deutschland setzte erst mit der Verwendung des Dieselmotors ein.
Den größten Erfolg hatte hier Lanz/Mannheim mit seinem "Bulldog HL" zu verbuchen, der ab 1921 auf den Markt kam. Er hatte einen Glühkopfmotor, der mit einer Lötlampe erwärmt werden musste. Dies war zwar eine umständliche, aber zuverlässige Methode, den Motor zum Laufen zu bringen.

Nennenswert ist auch das Jahr 1934, als die Hannoveraner Continentalwerke einen speziellen Ackerluftreifen zur Serienproduktion entwickelten.
1940 wurde schließlich die Zapfwelle normiert.
Die Zapfwelle und die Luftreifen machten den Traktor nun zur "bäuerlichen Universalmaschine", die mittlerweile 50 bis 60 % der landwirtschaftlichen Arbeiten ausführen konnten.


Nach dem Zweiten Weltkrieg


Etwa 70.000 Traktoren hatten in Deutschland den Krieg überstanden, von denen die meisten defekt und ohne Ersatzteile waren. Nach einer Such- und lmprovisationsphase von 1945 bis 1949 setzten 1950 für die Landmaschinenindustrie   Boomjahre  ein,   die   bis   1961  andauern sollten.

Mit dem Wirtschaftswunder in den 50ern setzten zugleich auch die Vollmotorisierung und die Mechanisierung in der deutschen Landwirtschaft ein. Von rund 8.000 Traktoren im Jahre 1948 Ober 52.000 Traktoren im Jahre 1950 lag die Produktion 1955 schon bei 140.000 Traktoren. Gleich­ zeitig nahm die Zahl der Hersteller zu.

In den Boomjahren wurden ebenfalls viele technische Neuerungen an den Traktoren vorgenommen: Luftkühlung bei Dieselmotoren, Allradantrieb, Direkteinspritzung, Frontlader und Geräteträger machten den Traktor zu einer universal einsetzbaren Maschine in der Landwirtschaft.

Doch ab etwa 1962 schien der Markt erst einmal gesättigt zu sein, und es setzte die letzte Phase in der Traktorenentwicklung ein. Wie schon erwähnt, charakterisiert man diese Phase mit der stetigen Verbesserung in der Technik der Traktoren doch mit rückgängigen Verkaufszahlen. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft nimmt auch hier seinen Einfluss: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe geht insgesamt stark zurück, und zwar im Besonderen die Zahl der kleinen Betriebe gegenüber den großen Betrieben, wobei sich gleichzeitig die insgesamt landwirtschaftlich genutzte Fläche kaum verringert. Die Tendenz besteht also darin, dass die Landwirte gezwungen sind, ihre Hofe entweder ganz aufzugeben oder zu vergrößern, um auf Massenproduktion umzusteigen, da ein kleiner Betrieb in den heutigen Zeiten nicht mehr rentabel ist.

Typische  Schlepper  des Vorgebirges


Wegen der idealen natürlichen Bedingungen für den Gartenbau im Vorgebirge hat sich dort seit der Neuzeit die Realerbteilung  etabliert,  der zufolge  sich  im  Laufe  der Jahrhunderte entlang des Vorgebirges flächenmäßig relativ kleine Betriebsgroßen einstellten, deren Fluren zudem sehr  zersplittert  und  zerstreut  lagen.  Flurbereinigungsmaßnahmen Ende der 1960er Jahre konnten lediglich die Streulagen weitgehend beseitigen.
Bis in die 1980er Jahre sind für das Vorgebirge deshalb die  kleineren Schlepper typisch. Bei den damals sehr oft zu findenden Nebenerwerbsbetrieben waren Einachsschlepper sehr beliebt.
Die heute noch existierenden Unternehmen haben  wegen der erforderlichen Massenproduktion Flachen hinzugepachtet  und  setzen  durchweg  moderne  Großschlepper ein. Alte Schlepper erfüllen allenfalls Nebenfunktionen.
Verantwortlich
für die vorliegende Schrift im Sinne des Presserechtes:

Motor  Veteranen-Ciub  Bornheim-Brenig  e.V.,  vertreten  durch Hans Peter Schneider, U/menweg 41, 53913 Swisttai-Buschhoven, Tel. 02226 168770,
Siehe unbedingt: www.mvc-brenig.de

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Spruch des Monats:

 

Ein Trecker stinkt und raucht

und geht nie wenn man ihn braucht!